Rund um den Keuschheitsgürtel

Keuscheitsgürtel Grundlagen

Keuschheitsgürtel für Frauen

Der Keuschheitsgürtel ist auch unter dem Begriff Florentiner Gürtel bekannt. Er dient dazu zu verhindern, dass der Träger oder die Trägerin Geschlechtsverkehr haben, oder – wie heute öfter verwendet – Masturbieren.

Ungeachtet des historischen Hintergrunds sind die Themen Entzug der Selbstkontrolle, Keuschhaltung, Orgasmusverweigerung heute direkt mit dem Keuschheitsgürtel verbunden und so hat er eine Renaissance als Fetisch Objekt gerade in der BDSM Szene erlebt.

Im 19. Jahrhundert kamen viele Legenden um den Keuscheitsgürtel auf, die darauf abzielten sich vom finsteren Mittelalter abzuheben, diese Geschichten sind aber nicht historisch belegbar. Belegt ist jedoch, dass er im 19. Jahrhundert in England auch von Dienstmädchen getragen wurde, um Vergewaltigungen zu vermeiden. Dies ist in Dubai heute sogar noch Vorschrift für Frauen, die das Haus verlassen, womit sich Dubai im Bezug auf die Emanzipation im oben genannten finsteren Mittelalter befindet.

Hygienische Risiken des Keuschheitsgürtels

Da durch das längere Tragen des Keuschheitsgürtels und die dadurch mangelnde Hygiene kann es schnell zu Infektionen kommen, die in früheren Zeiten oft zum Tod führten. Daher ist nicht davon auszugehen, dass der Keuschheitsgürtel damals wirklich als Mittel zur Keuschhaltung der Frau entwickelt wurde, unklar ist jedoch wozu er genau eingesetzt wurde. Erwähnt wurde er zwar bereits um 1400, aber die gefundenen Objekte stammen alle aus dem 19. Jahrhundert.

Üblicherweise ist der Keuschheitsgürtel aus Metall. Bei der Frau ist er wie ein Tanga geschnitten während der Keuschheitsgürtel für Männer oft einen Peniskäfig besitzt. Heute gibt es vielfältige Varianten, da er zumeist als Sexspielzeug bei erotischen Rollenspielen eingesetzt wird. Von günstigen Varianten aus Plastik zu maßgefertigten Keuschheitsgürteln für Mann und Frau gibt es etliche Varianten, die auch ein längeres Tragen erlauben. Hygiene und Vorsicht  ist aber auch heute im Umgang mit dem Keuschheitsgürtel extrem wichtig, da nach wievor Infektionen, Druckstellen und Wundreiben ein großes Risiko beim Tragen eines Keuschheitsgürtels ist.

Kategorie: Keuschheitsgürtel Historie Stichworte: Erotik, Grundlagen, Hygiene, Keuschheitsgürtel, Metall, Peniskäfig, Plastik, Rollenspiele, Sexspielzeug

Der Keuschheitsgürtel als Strafe

Keuschheitsgürtel als Strafe

Obwohl Relikt längst vergangener Zeiten, ist der Keuschheitsgürtel noch heute jedem aufgeklärten Menschen geläufig. Wilde Legenden ranken sich um dieses mittelalterliche Bekleidungsstück, und bis vor wenigen Jahrzehnten war es noch als Schulwissen, dass die Kreuzritter ihren Ehefrauen einen Keuschheitsgürtel verordneten, bevor sich die Herren der Schöpfung auf den Weg nach Jerusalem machten. Dass es sich dabei um eine Mär handelt, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass das monate- oder jahrelange Tragen eines Keuschheitsgürtels unweigerlich zu schweren Infektionskrankheiten führen würde, was zur damaligen Zeit mit ziemlicher Sicherheit den Tode der Trägerin zur Folge gehabt hätte.

Keuschheitsgürtel tragen als Strafe und Folter

Neueren Untersuchungen zufolge geht man heutzutage stattdessen davon aus, dass der so genannte Florentiner Gürtel wahrscheinlich als Straf- und Folterwerkzeug benutzt wurde. Dazu passt auch die Geschichte, dass der Keuschheitsgürtel von den Dogen in Venedig erfunden wurde. Bereits damals bestand eine Steuerpflicht für Prostituierte. Säumige Damen wurden mit dem Tragen des Florentiner Gürtels an ihre Verpflichtung erinnert, ihre Steuerschulden rechtzeitig und in ausreichender Höhe zu entrichten.

Erste Erwähnungen gehen zurück auf den Beginn des 15. Jahrhunderts. So findet man in der Niederschrift „Bellifortis“ von Konrad Kyeser, aus dem Jahr 1405, die älteste bekannte Zeichnung eines Keuschheitsgürtels. In den handbuchartig angelegten Schriften beschrieb der deutsche Arzt und Kriegstechniker diverse technische Geräte zur Keuschhaltung und ließ diese von zeitgenössischen Malern illustrieren.

Der Keuschheitsgürtel im Spätbarock

Im Spätbarock (1720 – 1770) galten Anekdoten über den Keuschheitsgürtel als besonders apart. Heute nimmt man an, dass aus dieser Zeit auch die zahllosen Keuschheitsgürtel Geschichten über die Kreuzritter, die schicklichen Damen und die Anwendung der Keuschheitsgürtel stammen. Offenbar wollte man sich vom „finsteren“ Mittelalter abgrenzen und zeigen in welch herrlichen Zeiten man sich befände. Man denke nur an den berühmten Satz von Voltaire, demzufolge die Menschen damals „… In der besten aller möglichen Welten leben“.

 

 

 

Kategorie: Keuschheitsgürtel Historie Stichworte: Florentiener Gürtel, Folter, Keuschheitsgürtel, Prostituierte, Steuer, Strafe, Venedig

Anton Pachinger ein Schwindler?

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Als die Linzer Stadtväter im ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts die Sammlung Anton Pachingers kauften und damit den Grundstein für das Museum Nordico legten, ahnten sie nicht, dass es der österreichische Kunsthistoriker und Volkskundler mit der Wahrheit nicht immer so genau nahm. Als 25 Jähriger Mann erregte besagter Pachinger nämlich Aufsehen, als er behauptete, den Beweis für einen Mythos aus dem Mittelalter gefunden zu haben. In einem Grab aus dem 16. Jahrhundert, wollte er einen Bleisarg gefunden haben, in dem das Skelett einer Frau lag, die ein merkwürdiges Kleidungsstück um die Hüften trug – einen Keuschheitsgürtel.

Zweifel an der Echtheit des Fundes

Ernst zu nehmende Historiker bezweifeln diese Geschichte jedoch. So sagt Dr. Birgit Friedel, Kulturwissenschaftlerin und führende Expertin für das Mittelalter in einem Interview mit dem WDR: „Es gibt nur den Bericht von Pachinger. Wir haben weder den Sarg, wir haben das Skelett nicht. Wir haben eigentlich nur den Keuschheitsgürtel … und da gibt es sehr viele Indizien, dass er erst aus dem 16. Jahrhundert stammt.“ Nach Angabe der renommierten Wissenschaftlerin gibt es weltweit keinen Keuschheitsgürtel, der einer seriösen Überprüfung, hinsichtlich seines Alters, standhalten könnte. Dr. Birgit Friedel muss es eigentlich wissen, schließlich hat sie auch die Untersuchungen an den im Schloss Erbach ausgestellten Keuschheitsgürteln geleitet.

Stellt sich nur die Frage, was denn Anton Pachinger seinerzeit bewogen hat, zu behaupten, dass er den Keuschheitsgürtel in einem Grab aus dem 16. Jahrhundert gefunden hat. Darüber lässt sich heute nur noch spekulieren. Sicher ist jedoch, dass der Sohn eines reichen Eisen- und Waffenhändlers die Studiengänge Rechtswissenschaften, Medizin, Kunstgeschichte sowie Archäologie belegte. Allerdings langte es in keinem dieser Fächer zu einem Abschluss. Im Anschluss an seinem „Fund“ machte der damals 25-jährige jedoch eine steile Karriere. So war der umtriebige Linzer ab 1915 vereidigter Gerichtssachverständiger für alte Kunst und Kunstgewerbe in München.

Kategorie: Keuschheitsgürtel Historie Stichworte: 16. Jahrhundert, Archäologie, Geschichte, Keuschheitsgürtel

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